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Gleichheit, Freiheit und Gerechtigkeit

homo.net Info vom 16. Mai 2024
von Webmaster Jan

 

„Niemand wird zurückgelassen: Gleichheit, Freiheit und Gerechtigkeit für alle“ lautet das Motto des IDAHOBIT 2024, der wie jedes Jahr am 17. Mai weltweit gefeiert wird. 130 Länder machen mit, darunter auch 37 Länder, in denen gleichgeschlechtliche Handlungen illegal sind.

Das Datum des Internationalen Tages gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie wurde in Erinnerung an den 17. Mai 1990 gewählt, an dem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschloss, dass Homosexualität fortan keine Krankheit mehr ist. Transsexualität wurde erst 2018 von der WHO als Krankheit gestrichen.

In Deutschland gibt es nur sehr wenige Aktionen, von IDAHOBIT ist wenig zu spüren. Dabei hat Homophobie hierzulande eine lange Tradition. Schon der deutsche Aufklärer Immanuel Kant (1724 - 1804) forderte in seiner „Metaphysik der Sitten“ (1797), Sex dürfe nur der Fortpflanzung dienen. Für die „unnatürlichen Laster, die auch unnennbar heißen“ forderte er als Strafe die Kastration. Obwohl eigentlich „unnennbar“, nannte er diese widernatürlichen Laster an anderer Stelle doch beim Namen: „Päderastie“, womit Homosexualität gemeint war, ein Begriff, den es damals noch gar nicht gab.

„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren“. So beginnt vor über 75 Jahren die Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen (UN). Die Resolution ist ein Versprechen, das noch lange nicht eingelöst ist, insbesondere auch für LGBT, die in der Resolution zwar nicht erwähnt werden, aber die gleichen Rechte wie alle anderen hätten, wenn die 30 Artikel eingehalten würden.

Die Erde wäre ein Paradies, wenn alle diese 30 Artikel der Resolution überall auf der Welt gelten würden. Dass der Vatikan nicht Mitglied der UN ist, spüren die Schwulen weltweit täglich an den absurden Lehren, die dieser Staat immer noch verbreitet. Dass Palästina nicht in der UN ist, müssen wir täglich in den Nachrichten bedauern.

Am Samstag wurde beim European Song Contest 2024 (ESC) „eine Schweizer Person, die durch ihre Musikkarriere bekannt wurde“ von rund 10 Millionen Zuschauern zum Sieger erklärt. Damit ist Nemo (24) die erste offen nicht-binäre Person, die den ESC gewonnen hat. Toll.

„Schwuler Pass“: Auch ein für den diesjährigen IDAHOBIT angekündigtes Gruppen-Coming-out im Profifußball hätte für einen Knalleffekt sorgen können, der weit über die Grenzen Deutschlands hinaus für Aufsehen gesorgt hätte. Doch die Angst vor Imageverlust und letztlich auch vor finanziellen Einbußen wird wohl auch diesmal wieder dafür sorgen, dass der König Fußball weiterhin ein Sport für „echte Männer“ bleibt.

Wenn man dann noch die Schlagzeile „Queere Berliner fühlen sich in ihrer Stadt tatsächlich ‚unsicher‘“ liest, weiß man, dass der IDAHOBIT mindestens so wichtig wie der CSD sein sollte.

Ein richtiger Mann und schwul
Jan
Webmaster
vom homo.net Team

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